Der Zauberer stand bereit, aber das Wetter zum Kirchfest konnte auch er nicht beeinflussen. Pünktlich zum ersten Choral krachten die Regenschauer über Breitenbach nieder. Die Kirchengemeinde am Landrücken hatte das Kirchfest bereits im Vorfeld vom Kirchplatz Wilder Stein ins Breitenbacher Dorfgemeinschaftshaus verlegt. Diese Entscheidung erwies sich als klug angesichts des Wetters und der vielen Besucher, für die noch weitere Sitzplätze geschaffen wurden.

Pfarrerin Unverzagt predigte über 1. Korinther 12 und betonte, dass jeder mit seinen Gaben und Fähigkeiten für die Gemeinde und Gemeinschaft wichtig ist. Zuvor hatten Kirchenvorstandsmitglieder einen Dialog unterschiedlicher Körperteile inszeniert, die über den Stellenwert und die Notwendigkeit der einzelnen Organe diskutierten. Am Ende erkannten alle sogar den für entbehrlich gehaltenen Bauch als wichtig an.

Der Gospelchor New Spirit Wallroth sang begeisternd unter der Leitung von Dennis Korn, der auch die musikalische Begleitung übernahm. Nach dem Gottesdienst besserte sich das Wetter und für das leibliche Wohl war gesorgt. Die Kinder nutzten die zahlreichen Großspielgeräte der Pfarrfamilie Eisenbach. Besonders beliebt war das Entenangeln, bei dem der Regen die bunten Plastiktiere nicht vertrieben hatte. Zwischen den Enten, die vor den fünf Kirchtürmen patrouillierten, schwamm sogar eine Pfarrerente.

Das Highlight für die Kinder war die „Zaubershow des großen Ohlyani“. Gerhard Ohly, ein Mitglied der Kirchengemeinde, führte mehrere Zauberkunststücke auf und verdeutlichte so zugleich, dass alle Talente in einer Gemeinde gebraucht werden. Er verzauberte Tücher, ließ 5-Euro-Scheine verschwinden und zeigte ein Milchglas, das sich wie von Geisterhand selbst leerte. Noch lange nach dem Fest fragten die Kinder: „Wie hat er das gemacht?“